Montag, 30. Oktober 2017

"Weltenmalerin", Jaqueline Kropmanns




Inhalt/Meinung

„Weltenmalerin“. Ein Buch, so malerisch wie eine weitläufige Landschaft an einem frühen Herbsttag, wenn der Nebel über den Feldern hängt und die Sonne ihre ersten Strahlen durch rotgoldenes Laub schickt. Etwas verschwommen, kaum greifbar aber doch wunderschön.
Genauso hörte sich der Klappentext an und auch das Cover ließ darauf schließlich.
Also ließ ich mich in das feuchte Gras fallen, starrte die Wolken an und begann mir ein paar Welten zu malen…

Ich gebe zu, ich habe mich ein bisschen vor dieser Rezension gedrückt. Nicht, weil ich nicht wüsste, was ich zu dem Buch sagen soll, sondern eher, weil ich nicht weiß, wie ich es sagen soll. Es stimmt, der Inhalt dieses Buches ist schwer greifbar wie Nebel im Herbst. Undurchsichtig wie Sternenstaub. Schwankend wie unausgereifte Gedanken an einem Sommerabend. Ich gerate in Versuchung, das ganze Buch mit Metaphern zu beschreiben, aber ich halte mich zurück. Versprochen!
(Auch wenn das nicht leicht fällt, denn das Buch weckt meine poetische Seite :-D )

Die Schreibweise ist wirklich so traumhaft, dass ich sie nochmal erwähnen möchte. Manchmal wiederholt sich zwar einiges vom Inhalt her, aber ich hab selten so einen poetischen Schreibstil gelesen. Er passt zur Geschichte, denn sobald der Fokus nicht mehr auf der Protagonistin liegt, wird auch der Stil etwas anders und passt sich der Geschichte an. Aber die Protagonistin ist selbst irgendwie reinste Poesie, weswegen diese leicht geschwollene Erzählart perfekt zu ihr passt.

Reegan, die Protagonistin. Oder besser gesagt, eine Protagonistin, denn obwohl sie die Haupthandlungsträgerin ist, spielen doch die anderen Figuren auch eine große, wichtige Rolle. Reegan war… anders. Sie ist recht eigen in ihrem Denken und Handeln und leider konnte ich nicht immer nachvollziehen, was die gerade tut und warum sie es tut. Hin und wieder widerspricht sich ihr Verhalten mit ihrem Charakter und allzu oft tut sie während der Geschichte im Grunde nichts. Sie ist als Protagonistin meiner Meinung viel zu oft passiv und agiert nur, ohne zu reagieren.

Die Geschichte als solche ist sehr interessant. Die verschiedenen Welten, auf denen Reegan und die Gruppe um sie herum immer wieder landen sind fantastisch und ich liebte sie alle. Reegan hat eine Aufgabe und verfolgt unbewusst das Ziel, diese zu erledigen. Die Planeten gehören dazu und bei denen hat die Autorin wirklich eine fantastische Fantasie bewiesen! In dem Fall hätte ich sogar gern noch mehr von den Planeten gesehen, weil ich das Gefühl hatte, dass sie hin und wieder doch zu kurz gekommen sind. Sie sind so reich gefüllt mit Figuren und Geschichten, dass da sicherlich noch mehr möglich gewesen wäre.

Auch die Gruppe, auf die Reegan am Anfang trifft, ist mir viel zu kurz gekommen. Das waren wirklich superinteressante Charaktere, die viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Ich denke, dass das auch der Geschichte als solcher gut getan hätte, wenn die Hauptfokus nicht nur auf Reegan gelegen wäre, sondern man die Handlung noch aus einer anderen Sichtweise beleuchtet hätte. So ist vieles nicht ganz klar, weil es bei den anderen passiert hat, Reegan das aber eben nicht wissen kann, weil das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist. Ich hab einfach das Gefühl gehabt, dass ich irgendwas verpasst habe oder einfach nicht verstehen konnte, weil mir nicht alles mitgeteilt worden ist.

Fazit

„Weltenmalerin: Im Geist des Riesen“ ist ein sehr poetisch geschriebenes Buch, das wunderschöne Textpassagen hat, in die sich der Leser vollends hineinfallen lassen kann.
Leider dümpelte die Geschichte hin und wieder etwas vor sich hin und verschenkte die aufkommende Spannung durch die ganze Poesie. Auch Reegan hätte vielleicht etwas mehr Schwung gutgetan. Ich hab das Buch gern gelesen, weil mich die poetischen Vergleiche angesprochen haben, bei der Handlung als solchen fehlte mir die ganze Zeit irgendwie das gewisse Etwas.


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*WERBUNG*

https://www.gedankenreich-verlag.de/programm/b%C3%BCcher/weltenmalerin/

Klappentext

Wenn ein sterbender Riese träumt
Die Sterne Lieder singen
Und sich Liebe gegen das Schicksal stellt…

Zwischen Reegan und den Sternen befindet sich nur eine Glasscheibe. Die Außenwand eines Raumschiffs, das die letzten Menschen durch das All befördert. Um sich ihren Wunsch nach Freiheit zu erfüllen, findet sie einen Weg in eine vollkommen fremde Welt. Hier begegnet sie nicht nur ihren eigenen Ängsten, sondern auch vier Reisenden, in denen sie Verbündete findet. Sie springen durch Portale, bereisen längst verstorbene Welten und lernen fremde Zivilisationen kennen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die Reegan letztendlich die schwerste Entscheidung ihres Lebens abverlangt.




(Das Copyright von Text, Bildern und Illustrationen liegt bei den Verlagen, Autoren und/oder den Illustrationen, die im Impressum erwähnt werden.)

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